Neophyten, Wasser, Wildtiere – Bildung im Heimlisbergwald
Neophyten, Wasser, Wildtiere – Bildung im Heimlisbergwald Nach fünfjähriger Pause organisierte die Bürgergemeinde Langendorf einen Waldgang für die breite Öffentlichkeit. Das Interesse war so gross, dass sich ein langer Marschzug vom Kleinkind bis zum Senior bildete und der Robinsonspielplatz während des gemütlichen Teils des Nachmittags rege genutzt wurde.
Bei prächtigem Hochsommerwetter versammelten sich am 29. August 2015 rund 90 Personen im Heimlisbergwald in Langendorf und folgten der Einladung der Bürgergemeinde zum Waldgang. Der rund zweistündige Rundgang führte zu fünf Informationsposten, an welchen aktuelle Themen und Aufgaben der Forstwirtschaft, Wasserversorgung und Jagd aufgegriffen wurden. Kurz nach Marschbeginn bot sich bei einem beliebten Grillplatz und Vita Parcours Posten ein eher unschönes Bild von Littering. Einige Schritte weiter führte der Revierförster des Forstreviers Leberberg, Thomas Studer, die Teilnehmenden in die Welt der Neophyten ein – Pflanzen, die nach 1492 bewusst oder unbewusst nach Europa eingeführt wurden – und riet für einmal zum Nicht-Anfassen, da sich unter den bereitgestellten Pflanzen nebst des Staudenknöterichs, der kanadischen Goldrute, des drüsigen Springkrauts und Kirschlorbeers auch ein Exemplar des Riesenbärenklaus befand, der bei Berührung zu unangenehmen Verbrennungen bis Verätzungen führen kann.
Lange Trockenphasen begünstigen die Verbreitung des Borkenkäfers
Eine Station weiter wurden die am 21. Oktober 2014 vom Sturm Gonzalo verursachten Schäden und Folgeschäden wie die Verbreitung des Borkenkäfers vor Augen geführt. Welche Auswirkungen die Verbreitung des aus Asien stammenden Eschenpilzes auf den Eschenbestand in den Schweizer Wäldern hat, erklärte der Förster beim dritten Zwischenhalt. Rund 80 bis 95% der Eschen sind gegen den Pilz nicht resistent und werden verschwinden. Ein Highlight für die meisten Teilnehmenden war der vierten Posten – entweder weil sich langsam der Durst bemerkbar machte oder sich ein solcher Einblick nicht oft bietet. Die seit 1974 nicht mehr genutzte Heimlisbergquelle wurde geöffnet und das Sprudeln des Quellwassers konnte aus nächster Nähe beobachtet werden. Zu guter Letzt informierte der Präsident der Hege Lebern, Walter Frei, über die umfangreichen und wichtigen Aufgaben der Abteilung Jagd und betonte explizit, dass ein Jäger lediglich 2-5% seiner Zeit fürs Jagen mit Schiessen einsetzt.
Feldkulinarik mitten im Wald
In zielstrebigem Marschtempo eilte der Trupp zum Robinsonspielplatz, auf welchem der Chutzenwirt – mit tatkräftiger Unterstützung der Bürgergemeinde – für das leibliche Wohl sorgte und ein leckeres Steinpilzrisotto aus dem Feuertopf sowie knusprige Bratwürste auf den Tisch zauberte. Vor dem Open End und dem legendären Elsener-Nussstangenfassen verwickelte Fridolin die Anwesenden mit seinem Holzscheibengewichtraten-Gewinnspiel in einen spannenden Konkurrenzkampf. Bei der Treffgenauigkeit versteckten die Gewinner allem Anschein nach eine Waage im Rucksack oder wogen vorgängig heimlich alle Holzscheiben bei Fridolins Waldhütte ab!
Bürgergemeinde Langendorf, Nicole Eggenschwiler Oruç